27.11.2019 | SchneeReport Kühtai-Sellraintal Viel Schnee bei schlechter Schneequalität | #2 2019/20

27.11.2019 | SchneeReport Kühtai-Sellraintal Viel Schnee bei schlechter Schneequalität | #2 2019/20

Lesezeit: 5 min

Rückblick

Nach drei Setzungstagen nach dem Ende der Starkschneefälle am 17.11. konnten wir einen kurzen Zeitraum mit sehr guten und auch fahrbaren Pulververhältnissen genießen.

18.11.2019 | Grieskogelscharte

20.11.2019 | Lampsen

Situation am 27.11.2019

Schneemenge

Aktuelle Schneehöhe laut ZAMG/Snowgrid.

Es liegt in allen Höhenlagen immer noch überdurchschnittlich viel Schnee für Ende November. Allerdings war die Setzung – wie im SchneeReport #1 angekündigt – massiv. Auf der Messstation Lampsenspitze wurden aus 119 cm inzwischen 62 cm. In Kühtai hat sich die 100 cm mächtige Schneedecke auf 51 cm gesetzt. Von der Schneehöhe her liegen wir damit nicht mehr auf außergewöhnlichem Niveau, allerdings von der Schneemenge respektive Schneemasse schon. Denn die Schneedecke weist nun eine Dichte von etwa 300 kg/m³ auf und hat sich damit seit dem Ende der Niederschläge in etwa verdoppelt. Somit liegen derzeit auf den Bergen grob geschätzt 150 – 250 kg Schnee pro Quadratmeter.

Neue Maxima an der Messstation in Kühtai Mitte November. Mit der Setzung inzwischen immer noch überdurchschnittlich viel Schnee.

 

17.11.2019 – St. Sigmund
23.11.2019 – Bis dahin war für die Veränderung fast nur die Setzung der Schneedecke verantwortlich. Inzwischen ist auch Schnee abgeschmolzen.

Schneequalität

Sehr schlecht! Wärme, Wind und Menschenmassen haben ihre Spuren hinterlassen. Im Gipfelbereich findet man fast nur mehr massiv abgeblasene neben stark verpressten Bereichen.

Unterhalb von 2200 m wurde die Schneedecke auch in Schattenhängen oberflächlich feucht. Dort findet man derzeit meist üblen Schmelzbruchharsch. Sonnseitig gibt es ihn noch viel weiter hinauf.

Pulver findet man noch ganz vereinzelt in windgeschützten, schattigen Bereichen zwischen 2200 – 2800 m.

Zischgeles
Zischgeles. Menschenmassen & Wind.
Wörgetal
Kühtai
Gries – Regen & Wärme

Altschneeproblem

Kantige Schicht in Bodennähe. Als Schwachschicht für Skifahrer aber eher nicht relevant derzeit.

Noch hat sich kaum etwas relevantes entwickelt. Sollte es jetzt jedoch beim eher trockenen Frühwinterwetter bleiben, könnte sich noch etwas tun. Kantige Schwachschichten (aufbauende Umwandlung, Altschneeproblem) gibt es oberhalb von etwa 2800 m in Bodennähe in allen Expositionen. Aber eine Störung derer scheint derzeit sehr unwahrscheinlich. Sie sind fast nur im schattigen Gelände auf den Gletschern so stark ausgeprägt, dass Bruchausbreitungen in ihnen denkbar sind. Allerdings liegt auf den Gletschern bereits eine derart mächtige Schneedecke drauf, dass dies auch als unwahrscheinlich gilt. Deswegen wird das Ganze nur in einem Satz im Lawinenreport ganz unten im Bereich „Schneedeckenaufbau“ am Rande erwähnt.

Ausblick

Frau Holle, wir brauchen dich wieder :)

Aktuelle Fotos

Wohl eines der stärksten Novemberwochenenden für die Bergbahnen Kühtai das es je gab.

Am Dienstag drauf schaut es so aus.
Trotzdem gewaltig: Im November schon eine DreiSeen-Piste über die gesamte Breite! Ich hab das noch nicht erlebt.

Wörgetal. Für die Blockhalden dort schon ganz ok.

Blick nach Kühtai
Zischgeles
Zischgeles

Schöntalspitze

 

Fotos als der Schnee noch gut war

Gleitschneemaul
Sogar die Straße nach Kühtai musste kurzfristig nach den Schneefällen gesperrt werden. Außergewöhnlich für Mitte November.

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