03.08.2018, Gleirscher Fernerkogel, 3194m

03.08.2018, Gleirscher Fernerkogel, 3194m

Lesezeit: 4 min

Eigentlich wollte Erwin eine Abseilpiste mit meiner Hilfe einrichten und sein bereits errichtetes Kreuz mit dem letzten Feinschliff versehen. Schlussendlich sind wir beide ziemlich lädiert von der Bergtour heimgekommen…

Wir gehen gleich wie über die Winter-Standardroute über den Gleirscher Ferner bis ans Ende des Gleirschtales und wollen über die – im Winter recht problemlose – Rinne auf das Gipfeleisfeld aufsteigen. Im Sommer ist diese leider weniger angenehm zu begehen. Bei Erwin bricht dort eine Steinplatte aus, trifft ihn am rechten Oberschenkel und schlägt ihm ein tiefes Loch zwischen Knie und Kniekehle. Darauf kommt sie zu mir runter und hinterlässt einige blutige Kratzer auf der linken Körperseite sowie einen stark gequetschten/geprellten linken Oberschenkel. War doch ein interessanter Moment, wenn man den Felsen auf sich zukommen sieht und nicht aus der Rinne rauskommt, weil sie links und rechts von glatten Platten begrenzt ist – obwohl man genug Zeit hätte, auszuweichen… Schnell Kopf zur Seite drehen und gut festhalten.

Danach sind wir lädiert weiter auf den Gipfel & ziemlich langsam mit steif werdenden Füßen weiter durch’s Gleirschtal hinausgehatscht. Die Strecke wird da ziemlich lang bis zur Pforzheimer Hütte. Erwin ist in die Klinik gefahren und musste wegen Luft im Kniebereich sogar operiert werden.

Im Gesamten ist das Ganze trotzdem relativ gut ausgegangen und wir hatten Glück: Nicht auszumalen, wie die Steinplatte einem den Kopf zerquetschen könnte oder einen aus der Wand 100m bis auf den Ferner mit hinunterreißt. Die Moral von der Geschicht: sowas kann halt passieren am Berg, vor allem wenn man viel unterwegs ist. Man ist gedanklich vorher drauf eingestellt, insbesondere bei solchen Routen. Aber in meinem Lieblingsleibchen befindet sich nun ein großes Loch an der Schulter.

Grubenwand

Am Gleirscher Ferner der noch bis an die Rosskarscharte reicht
Fernerkogel in Sicht. Rechts apert inzwischen ein markanter Felsbuckel aus am Ferner.
Über die meistbegangene Winterroute geht es durch die Felsrinne aufwärts.
Erwin kurz vorm Gipfel im brüchigen, unguten Gelände.

Breiter Grieskogel
Erwin werkelt noch voller Schwung am Kreuz herum… Noch ist sein Fuß zwar blutig aber schränkt ihn nicht ein.
Blick zur Südlichen Sonnenwand

Gipfelschnee-/eisfeld
Zwieselbachferner
Südlicher Sonnwandferner
Landschaftsgestaltung des Südlichen Sonnwandferners. Hinterlassen vor 170 Jahren.
Das Tor ins Gleirschtal

3 Gedanken zu “03.08.2018, Gleirscher Fernerkogel, 3194m

  1. Da war ja der Patschen vom Solsteinhaus a Kleinigkeit!!!! Gute Besserung und trink a Bierl zur Sicherheit.
    Liebe Grüsse von Peter

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